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{{divbox|gray|Übersetzung der stabilen Version|Dies ist die Übersetzung von Version '''1.0''' der Definition.  Die Versionsnummer wird im Zuge der Entwicklung aktuallisiert. Die bearbeitbare Original-Version dieser Definition steht unter [[Definition/Unstable]]. Für weitere Informationen, siehe [[authoring process]] und um Versionen in weiteren Sprachen beizusteuern siehe [[translations]].}}
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== Zusammenfassung==
== Zusammenfassung==
Dieses Dokument definiert „Freie Kulturelle Werke” <small>''(englisch: “Free Cultural Works”)''</small> als Werke oder Arbeiten, die frei zugänglich sind und von jedem, zu jedem beliebigen Zweck, frei angewandt, kopiert und/oder modifiziert werden können. Es beschäftigt sich desweiteren mit bestimmten zulässigen Einschränkungen, welche diese essentiellen Freiheiten anerkennen oder schützen. Die Definition unterscheidet zwischen ''freien Werken'' und ''freien Lizenzen'', welche dazu benutzt werden können den Status von freien Werken gesetzlich zu schützen. Die Definition selbst ist ''keine'' Lizenz, sie ist ein Werkzeug, anhand dessen man entscheiden kann, ob ein Werk oder eine Lizenz als "frei" bezeichnet werden kann.
Dieses Dokument definiert „Freie kulturelle Werke“ <small>''(englisch: „Free Cultural Works“)''</small> als Werke oder Arbeiten, die frei zugänglich sind und von jedem, zu jedem beliebigen Zweck, frei angewandt, kopiert und/oder modifiziert werden können. Es beschäftigt sich des Weiteren mit bestimmten zulässigen Einschränkungen, welche diese essentiellen Freiheiten anerkennen oder schützen. Die Definition unterscheidet zwischen "'freien Werken'' und ''freien Lizenzen'', welche dazu benutzt werden können den Status von freien Werken zu schützen. Die Definition selbst ist ''keine'' Lizenz, sie ist ein Werkzeug, anhand dessen man entscheiden kann, ob ein Werk oder eine Lizenz als „frei“ bezeichnet werden kann.
 
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This document defines "Free Cultural Works" as works or expressions which can be freely studied, applied, copied and/or modified, by anyone, for any purpose. It also describes certain permissible restrictions that respect or protect these essential freedoms. The definition distinguishes between ''free works'', and ''[[licenses|free licenses]]'' which can be used to legally protect the status of a free work. The definition itself is ''not'' a license; it is a tool to determine whether a work or license should be considered "free."
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== Präambel ==
== Präambel ==
Soziale und technologische Fortschritte ermöglichen es einem immer größeren Teil der Menschheit, unterschiedlichste Werke, wie etwa Kunstwerke, wissenschaftliche und pädagogische Materialen, Programme und Publikationen,
''zu erzeugen, zu verwenden, zu modifizieren oder zu publizieren''.  Viele Gemeinschaften entstanden, um diese neuen Möglichkeiten zu nutzen und damit eine Vielzahl von kollektiv nutzbaren Werken zu schaffen.


Soziale und technologische Fortschritte ermöglichen es einem immer größeren Teil der Menschheit unterschiedlichste Werke, wie etwa Kunstwerke, wissenschaftliche und pädagogische Materialen, Programme und Publikationen,
Die meisten Autoren, ganz gleich, in welchem Feld sie schaffen, ob Amateur oder Profi, bevorzugen grundsätzlich ein Ökosystem, in dem man Werke kreativ weiterverbreiten, wiederverwenden und verändern kann. Umso leichter die Verwendung oder Integration bestehender Werke fällt, desto größer ist die Bereicherung für unsere Kultur.
''zu erzeugen, verwenden, modifizieren oder zu publizieren''.  Viele Gemeinschaften entstanden um diese neuen Möglichkeiten zu nutzen und damit  eine Vielzahl von kollektiv nutzbaren Werken zu schaffen.
 
Die meisten Autoren, ganz gleich, in welchem Feld sie schaffen, ob Amateur oder Profi, bevorzugen grundsätzlich ein Ökosystem, in dem man Werke kreativ weiterverbreiten, wiederverwenden und verändern kann. Um so leichter die Verwendung oder Integration bestehender Werke fällt, desto größer ist die Bereicherung für unsere Kultur.


Um ein reibungsloses Funktionieren dieses Ökosystems sicherzustellen, sollten deren Werke '''frei''' sein, wobei ''Freiheit'' hier folgendes bedeutet:
Um ein reibungsloses Funktionieren dieses Ökosystems sicherzustellen, sollten deren Werke '''frei''' sein, wobei wir mit ''Freiheit'' folgendes meinen:


* die Freiheit, ein Werk '''anzuwenden''' und sich an den gewonnenen Vorteilen zu erfreuen
* die '''Freiheit, ein Werk anzuwenden''' und sich an den genutzten Vorteilen zu erfreuen
* die Freiheit, ein Werk '''zu studieren''' und das erlangte Wissen anzuwenden
* die '''Freiheit, ein Werk zu studieren''' und das dadurch erlangte Wissen anzuwenden
* die Freiheit, '''Kopien des Werkes''' als Ganzes oder in Teilen anzufertigen (Informationsinhalt oder Idee)
* die '''Freiheit, Kopien des Werkes anzufertigen und zu verbreiten''', ob als Ganzes oder in Teilen des Informationsinhaltes oder der Idee
* die Freiheit, '''Änderungen oder Verbesserungen vorzunehmen''' und abgeleitete Werke weiterzuverteilen    
* die '''Freiheit, Änderungen oder Verbesserungen vorzunehmen''' und abgeleitete Werke weiter zu verteilen    


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Diese Freiheiten sollten jedem verfügbar sein, überall und jederzeit. Sie sollten nicht beschränkt sein durch den Kontext in dem das Werk genutzt wird. Kreativität ist der Akt der Nutzung eines Mittels in einer Weise, die bislang unvorhergesehen war.
Social and technological advances make it possible for a growing part of humanity to ''access, create, modify, publish and distribute'' various kinds of works - artworks, scientific and educational materials, software, articles - in short: ''anything that can be represented in digital form''. Many communities have formed to exercise those new possibilities and create a wealth of collectively re-usable works.


Most authors, whatever their field of activity, whatever their amateur or professional status, have a genuine interest in favoring an ecosystem where works can be spread, re-used and derived in creative ways. The easier it is to re-use and derive works, the richer our cultures become.  
Allerdings werden in den meisten Ländern diese Freiheiten nicht unterstützt, sondern durch sogenannte ''Urheberrechtsgesetze'' oder ''Copyright'' eingeschränkt. Sie verstehen Autoren als gottesgleiche Wesen und geben ihnen exklusive Monopole zu bestimmen wie "ihre Werke" genutzt werden können. Diese Monopole behindert eine blühende Kultur und es hilft hierber noch nicht mal der wirtschaftlichen Situation der Autoren da es die Geschäftsmodelle der machtvollsten Verlage und Rechteverwertungsfirmen schützt.


To ensure the graceful functioning of this ecosystem, works of authorship should be '''free''', and by ''freedom'' we mean:
Unabhängig von diesen Gesetzen können Autoren ihre Werke als frei kennzeichnen, indem sie sich einer umfangreichen Auswahl von rechtlichen Dokumenten bedienen die als [[w:license|Freie Lizenzen]] bekannt sind. Für einen Autor bedeutet die Anwendung solcher Freien Lizenzen nicht der Verzicht auf alle seine Rechte, vielmehr räumt er damit anderen die obigen Freiheiten ein.
* the '''freedom to use''' the work and enjoy the benefits of using it
* the '''freedom to study''' the work and to apply knowledge acquired from it
* the '''freedom to make and redistribute copies''', in whole or in part, of the information or expression
* the '''freedom to make changes and improvements''', and to distribute derivative works


These freedoms should be available to anyone, anywhere, anytime. They should not be restricted by the context in which the work is used. Creativity is the act of using an existing resource in a way that had not been envisioned before.
Es ist wichtig, dass jedes als frei gekennzeichnete Werk praktikabel und ohne Risiken die vorgenannten Freiheiten einräumt. Darum geben wir im Folgenden eine präzise '''Definition der Freiheiten''' der Lizenzen und kulturellen Werke.
 
In most countries however, these freedoms are not enforced but suppressed by the laws commonly named ''copyright laws''. They consider authors as god-like creators and give them an exclusive monopoly as to how "their content" can be re-used. This monopoly impedes the flourishing of culture, and it does not even help the economic situation of authors so much as it protects the business model of the most powerful publishing companies.
 
In spite of those laws, authors can make their works free by choosing among a vast array of legal documents known as [[w:license|free licenses]]. For an author, choosing to put his work under a ''free license'' does not mean that he loses all his rights, but it gives to anyone the freedoms listed above.
 
It is important that any work that claims to be free provides, practically and without any risk, the aforementioned freedoms. This is why we hereafter give a precise '''definition of freedom''' for licenses and for works of authorship.
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== Identifikation von Freien Kulturellen Werken ==
== Identifikation von Freien Kulturellen Werken ==
Dies ist die ''Definition Freier Kultureller Werke'', und wir empfehlen Ihnen, auf diese Definition zu verweisen, wenn Sie Ihr Werk beschreiben, etwa „Dies ist ein frei lizenziertes Werk im Sinne der ''Definition Freier Kultureller Werke''“. Sollte Ihnen der Begriff „Freies Kulturelles Werk“ nicht gefallen, können Sie auch den allgemeineren Begriff „Freier Inhalt“ verwenden, oder stattdessen auf eine der bestehenden Bewegungen verweisen, die ähnliche Freiheiten in einem engeren Kontext ausdrücken. Wir ermutigen Sie ebenfalls, unsere gemeinfreien [[Logos and buttons|Logos]] zu verwenden.


Dies ist die ''Definition Freier Kultureller Werke'', und wir empfehlen Ihnen, auf dieselbe zu verweisen, wenn Sie Ihr Werk beschreiben, etwa „Dies ist ein frei lizenziertes Werk im Sinne der ''Definition Freier Kultureller Werke''”. Sollte Ihnen der Begriff „Freies Kulturelles Werk” nicht gefallen, können Sie auch den allgemeineren Begriff „Freie Inhalte” verwenden, oder statt dessen auf eine der bestehenden Bewegungen, die ähnliche Werte in einem genauer umrissenen Rahmen vertreten, verweisen. Wie empfehlen Ihnen ebenfalls, unsere gemeinfreien [[Logos and buttons|Logos]] zu verwenden.
Sie müssen wissen, dass eine solche Identifikation ''nicht'' die hier beschriebenen Rechte verleiht; ein Werk ist nur frei, wenn es eine der Freikultur[[Licenses|lizenzen]] <small>''(engl.)''</small> verwendet oder gemeinfrei ist (engl.: ''public domain''; ''Anmerkung des Übersetzers: In vielen Ländern, darunter Deutschland und Österreich, ist die Übertragung eines Werkes in die Gemeinfreiheit nicht möglich'').
 
Sie müssen wissen, dass eine solche Identifikation ''nicht'' die hier beschriebenen Rechte vermittelt; ein Werk ist nur frei, wenn es eine der Freikultur[[Licenses|lizenzen]] <small>''(engl.)''</small> verwendet oder gemeinfrei ist (engl.: ''public domain''; In vielen Ländern, darunter Deutschland und Österreich, ist die Übertragung eines Werkes in die Gemeinfreiheit nicht möglich)
 
Wir bitten Sie eindringlich, keine Begriffe, die Freiheit vernachlässigen (wie etwa „Offene Inhalte”, „Offener Zugang” o.ä.), zu verwenden, um Freie Kulturelle Werke als solche zu identifizieren. Solche Begriffe werden oft für Werke, die „weniger restriktiven” Bedingungen als den von gewöhnlichem Urheberrecht Vorgesehenen unterliegen, oder nur „im Internet erhältlich” sind. <!-- "Internet" may not be a technically accurate translation, but the Word "web" has no common pendant in German -->
 
<!--
This is the ''Definition of Free Cultural Works'', and when describing your work, we encourage you to make reference to this definition, as in, "This is a freely licensed work, as explained in the ''Definition of Free Cultural Works''."  If you do not like the term "Free Cultural Work," you can use the generic term "Free Content," or refer instead to one of the [[Existing Movements|existing movements]] that express similar freedoms in more specific contexts. We also encourage you to use the [[logos and buttons|Free Cultural Works logos and buttons]], which are in the public domain.
 
Please be advised that such identification does ''not'' actually confer the rights described in this definition; for your work to be truly free, it must use one of the Free Culture [[Licenses]] or be in the public domain.


We discourage you to use other terms to identify Free Cultural Works which do not convey a clear definition of freedom, such as "Open Content" and "Open Access." These terms are often used to refer to content which is available under "less restrictive" terms than those of existing copyright laws, or even for works that are just "available on the Web".
Wir warnen Sie eindringlich davor, andere Begriffe zu verwenden, um Freie Kulturelle Werke als solche zu identifizieren, die die Freiheit vernachlässigen (wie etwa „Offene Inhalte“, „Offener Zugang“ o.ä.). Solche Begriffe werden oft für Werke verwendet, die „weniger restriktiven“ Bedingungen als den der Urheberrechtsgesetze unterliegen, oder nur „im Internet zugänglich“ sind.
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== Freie Kulturelle Werke definieren ==
== Freie Kulturelle Lizenzen definieren ==
Lizenzen sind rechtliche Werkzeuge, die es dem Besitzer bestimmter Rechte (etwa dem Urheber eines Werkes) erlauben, bestimmte Rechte Dritten zu übertragen. Freikulturlizenzen nehmen keine Rechte weg — es ist immer freiwillig, sie zu akzeptieren, und, sollte man das tun, geben sie einem Rechte, die Urheberrechtsgesetze nicht garantieren. Einmal akzeptiert beschränken oder vermindern sie nie bestehende Rechte und Ausnahmen der Urheberrechtsgesetze.
Lizenzen sind rechtliche Werkzeuge, die es dem Inhaber bestimmter Rechte (etwa dem Urheber eines Werkes) erlauben, diese Rechte Dritten zu übertragen. Freikulturlizenzen nehmen keine Rechte weg – sie zu akzeptieren ist immer freiwillig, und, sollte man das tun, verleihen sie Freiheiten, die Urheberrechtsgesetze allein nicht garantieren. Einmal akzeptiert beschränken oder vermindern sie nie bestehende Befreiungen der Urheberrechtsgesetze.
 
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== Defining Free Culture Licenses ==
 
Licenses are legal instruments through which the owner of certain legal rights may transfer these rights to third parties. Free Culture Licenses do not take any rights away -- they are always optional to accept, and if accepted, they grant freedoms which copyright law alone does not provide. When accepted, they never limit or reduce existing exemptions in copyright laws.
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=== Essentiellen Freiheiten ===
 
Um im Sinne dieser Definition als „frei” zu gelten, muss eine Lizenz folgende Freiheiten unbeschränkt gewähren:
 
* '''die Freiheit, das Werk anzuwenden und es aufzuführen:''' dem Lizenznehmer muss jede Verwendung des Werkes, ob privat oder öffentlich, gestattet sein. Sollte es für die Art des Werkes relevant sein, muss diese Freiheit abgeleitete Nutzung („verwandte Rechte”) wie Aufführung und Interpretation einschließen. Es darf keine Ausnahmen, etwa bezüglich politischer oder religiöser Überlegungen, geben.
* '''die Freiheit, das Werk zu studieren und die Informationen anzuwenden:''' dem Lizenznehmer muss es gestattet sein, das Werk zu untersuchen und daraus gewonnenes Wissen zu jedem Zweck anzuwenden. Die Lizenz darf, zum Beispiel, „reverse engineering” <small>''(engl., etwa: umgekehrt entwickeln, rekonstruieren)''</small> nicht beschränken.
* '''Die Freiheit, Kopien des Werkes zu verbreiten:''' Kopien dürfen verkauft, getauscht oder verschenkt werden, egal ob als Teil eines größeren Werks, einer Sammlung von Werken, oder alleine. Die Informationsmenge, die kopiert werden kann, darf nicht beschränkt werden. Desweiteren darf nicht beschränkt werden, wer die Information kopieren darf oder wo sie kopiert werden darf.
* '''Die Freiheit, abgeleitete Werke zu verbreiten: ''' Um jedem die Möglichkeit zu geben, ein Werk zu verbessern, darf die Lizenz die Freiheit, eine veränderte Version zu verbreiten (bei physischen Werken trifft dies auf alle Ableitungen zu), gleich, welchem Zweck die Veränderung dient, nicht beschränken. Allerdings dürfen Einschränkungen, die diese Freiheiten oder die Anerkennung des Autors schützen, eingesetzt werden. (siehe unten)
 
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=== Essential freedoms ===
 
In order to be recognized as "free" under this definition, a license must grant the following freedoms without limitation:
 
* '''The freedom to use and perform the work:''' The licensee must be allowed to make any use, private or public, of the work. For kinds of works where it is relevant, this freedom should include all derived uses ("related rights") such as performing or interpreting the work. There must be no exception regarding, for example, political or religious considerations.
* '''The freedom to study the work and apply the information:''' The licensee must be allowed to examine the work and to use the knowledge gained from the work in any way. The license may not, for example, restrict "reverse engineering".
* '''The freedom to redistribute copies:''' Copies may be sold, swapped or given away for free, as part of a larger work, a collection, or independently. There must be no limit on the amount of information that can be copied. There must also not be any limit on who can copy the information or on where the information can be copied.
* '''The freedom to distribute derivative works:''' In order to give everyone the ability to improve upon a work, the license must not limit the freedom to distribute a modified version (or, for physical works, a work somehow derived from the original),  regardless of the intent and purpose of such modifications. However, some restrictions may be applied to protect these essential freedoms or the attribution of authors (see below).
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=== Essentielle Freiheiten ===
Um im Sinne dieser Definition als „frei“ zu gelten, muss eine Lizenz folgende Freiheiten unbeschränkt gewähren:
* '''Die Freiheit, das Werk anzuwenden und es aufzuführen:''' dem Lizenznehmer muss jede Verwendung des Werkes, ob privat oder öffentlich, gestattet sein. Sollte es für die Art des Werkes relevant sein, muss diese Freiheit abgeleitete Nutzung („verwandte Rechte”) wie Aufführung und Interpretation einschließen. Es darf keine Ausnahmen, etwa bezüglich politischer oder religiöser Überlegungen, geben.
* '''Die Freiheit, das Werk zu studieren und die Informationen anzuwenden:''' dem Lizenznehmer muss es gestattet sein, das Werk zu untersuchen und daraus gewonnenes Wissen zu jedem Zweck anzuwenden. Zum Beispiel darf die Lizenz „Reverse Engineering“ <small>''(engl., Nachkonstruktion)''</small> nicht beschränken.
* '''Die Freiheit, Kopien des Werkes zu verbreiten:''' Kopien dürfen verkauft, getauscht oder verschenkt werden, egal ob als Teil eines größeren Werks, einer Sammlung von Werken, oder alleine. Ebenso darf die Informationsmenge, die kopiert werden kann, nicht beschränkt werden. Des Weiteren darf nicht beschränkt werden, wer die Information kopieren oder wo sie kopiert werden darf.
* '''Die Freiheit, abgeleitete Werke zu verbreiten:''' Um jedem die Möglichkeit zu geben, ein Werk zu verbessern, darf die Lizenz die Freiheit, eine veränderte Version zu verbreiten (bei physischen Werken trifft dies auf alle Ableitungen zu), gleich, welchem Zweck die Veränderung dient, nicht beschränken. Allerdings dürfen Einschränkungen, die diese Freiheiten oder die Anerkennung des Autors schützen, eingesetzt werden. (siehe unten)


=== Erlaubte Beschränkungen ===
=== Erlaubte Beschränkungen ===
 
Nicht alle Beschränkungen der Nutzung und Verbreitung von Werken vereiteln essentielle Freiheiten. Insbesondere Einschränkungen, die auf die Nennung von Autoren, symmetrische Zusammenarbeit (''„copyleft“'') oder den Erhalt essentieller Freiheiten hinauslaufen, werden als [[Permissible restrictions/De|erlaubte Einschränkungen]] gewertet.
Nicht alle Beschränkungen der Verwendung und Verbreitung von Werken vereiteln essentielle Freiheiten. Insbesondere Einschränkungen, die auf die Nennung von Autoren, symmetrische Zusammenarbeit (''“copyleft”'') oder den Erhalt essentieller Freiheiten hinauslaufen, werden als [[Permissible restrictions/De|erlaubte Einschränkungen]] gewertet.
 
 
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Not all restrictions on the use or distribution of works impede essential freedoms. In particular, requirements for attribution, for symmetric collaboration (i.e., "copyleft"), and for the protection of essential freedom are considered [[permissible restrictions]].
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== Freie Kulturelle Werke definieren ==
== Freie Kulturelle Werke definieren ==


Damit man ein Werk als frei bezeichnen kann, ''muss'' es einer Freikulturlizenz unterliegen, oder sein rechtlicher Status muss anderweitig allen die oben genannten ''essentiellen Freiheiten'' gönnen. Dies reicht jedoch nicht: ein Werk kann auf andere Weise essentielle Freiheiten beschränken und somit nicht frei sein. Diese zusätzlichen Bedingungen müssen für die Freiheit eines Werkes erfüllt sein:
Damit man ein Werk als frei bezeichnen kann, ''muss'' es einer Freikulturlizenz unterliegen, oder sein rechtlicher Status muss anderweitig allen die oben genannten ''essentiellen Freiheiten'' gönnen. Dies reicht jedoch nicht. Ein Werk kann auf andere Weise essentielle Freiheiten beschränken und somit nicht frei sein. Diese zusätzlichen Bedingungen müssen für die Freiheit eines Werkes erfüllt sein:


* '''Erhältlichkeit des Quellmaterials:''' Sollte das Werk aus einer Quelldatei oder mehreren Quelldateien erstellt wird, muss das gesamte benötigte Quellmaterial unter den selben Bedingungen erhältlich sein. Dies können die Noten einer musikalischen Komposition, die Modelle einer 3D-Szene, die einer wissenschaftlichen Publikation unterliegenden Daten, der Quelltext eines Computerprogramms, oder etwas ähnliches sein.
* '''Erhältlichkeit des Quellmaterials:''' Sollte das endgültige Werk Produkt eines Übersetzungsprozesses aus einer oder mehreren Quelldateien erstellt sein, muss das gesamte benötigte Quellmaterial unter denselben Bedingungen erhältlich sein. Dies können die Noten einer musikalischen Komposition, die Modelle einer 3D-Szene, die einer wissenschaftlichen Publikation unterliegenden Daten, der Quelltext eines Computerprogramms, oder etwas Ähnliches sein.


* '''Verwendung eines freien Fomats:''' Das Format, in dem ein digitales Werk erhältich ist, darf nicht von Patenten beschützt sein, falls keine weltweite, unbeschränkte, unkündbare, kostenfreie Genehmigung zur Verwendung der patentierten Technologie vorliegt. Sollte ein nicht freies Format aus praktischen Gründen bevorzugt sein, ''muss'' eine Kopie in einem freien Format ebenfalls erhältlich sein, damit ein Werk als frei bezeichnet werden kann.
* '''Verwendung eines freien Formats:''' Das Format, in dem ein digitales Werk erhältlich ist, darf nicht von Patenten beschützt sein, falls keine weltweite, unbeschränkte, unkündbare, kostenfreie Genehmigung zur Verwendung der patentierten Technologie vorliegt. Sollte ein nicht freies Format aus praktischen Gründen bevorzugt sein, ''muss'' eine Kopie in einem freien Format ebenfalls erhältlich sein, damit ein Werk als frei bezeichnet werden kann.


* '''Keine technischen Beschränkungen:''' Das Werk muss in einer Form ohne technische Maßnahmen, die die die oben genannten essentiellen Freiheiten vereiteln, erhältlich sein.
* '''Keine technischen Beschränkungen:''' Das Werk muss in einer Form ohne technische Maßnahmen erhältlich sein, die die oben genannten Freiheiten beschränken.


* '''Keine anderen Einschränkungen:''' Das Werk selbst darf nicht von rechtlichen Einschränkungen (etwa Patente, Verträge, Schutz der Privatsphäre), die die oben genannten Freiheiten vereiteln würden, betroffen sein. Ein Werk darf sich bestehende rechtliche Ausnahmen des Urheberrechts (um geschützte Werke zu zitieren) zunutze machen, wobei aber nur die unbestritten freien Bestandteile ein Freies Werk ausmachen.
* '''Keine anderen Einschränkungen:''' Das Werk selbst darf nicht von rechtlichen Einschränkungen (etwa Patente, Verträge, Schutz der Privatsphäre), die die oben genannten Freiheiten beschränken würden, betroffen sein. Ein Werk darf sich bestehende rechtliche Ausnahmen des Urheberrechts (um geschützte Werke zu zitieren) zunutze machen, wobei aber nur die unbestritten freien Bestandteile ein Freies Werk ausmachen.


In anderen Worten: sollte ein Benutzer des Werkes aus rechtlichen oder praktischen Gründen die grundsätzlichen Freiheiten nicht ausüben können, kann das Werk nicht als „frei” angesehen werden, und sollte nicht so bezeichnet werden.
In anderen Worten: sollte ein Nutzer des Werkes aus rechtlichen oder praktischen Gründen seine grundsätzlichen Freiheiten nicht ausüben können, kann das Werk nicht als „frei“ angesehen und nicht so bezeichnet werden.


<!--
== Weitere Informationen ==
In order to be considered free, a work ''must'' be covered by a Free Culture License, or its legal status ''must'' provide the same ''essential freedoms'' enumerated above. It is not, however, a sufficient condition. Indeed, a specific work may be non-free in other ways that restrict the essential freedoms. These are the additional conditions in order for a work to be considered free:
 
* '''Availability of source data:''' Where a final work has been obtained through the compilation or processing of a source file or multiple source files, all underlying source data should be available alongside the work itself under the same conditions. This can be the score of a musical composition, the models used in a 3D scene, the data of a scientific publication, the source code of a computer application, or any other such information.
* '''Use of a free format:''' For digital files, the format in which the work is made available should not be protected by patents, unless a world-wide, unlimited and irrevocable royalty-free grant is given to make use of the patented technology. While non-free formats may sometimes be used for practical reasons, a free format copy ''must'' be available for the work to be considered free.
* '''No technical restrictions:''' The work must be available in a form where no technical measures are used to limit the freedoms enumerated above.
* '''No other restrictions or limitations:''' The work itself must not be covered by legal restrictions (patents, contracts, etc.) or limitations (such as privacy rights) which would impede the freedoms enumerated above. A work may make use of existing legal exemptions to copyright (in order to cite copyrighted works), though only the portions of it which are unambiguously free constitute a free work.
 
In other words, whenever the user of a work cannot legally or practically exercise his or her basic freedoms, the work cannot be considered and should not be called "free."
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== Weitere Lesung ==


* unter [[Licenses]] ''(engl.)'' werden Lizenzen genannt und deren Freiheit analysiert.
* unter [[Licenses]] ''(engl.)'' werden Lizenzen genannt und deren Freiheit analysiert.
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* Unter [[FAQ]] ''(engl.)'' werden einige Fragen beantwortet
* Unter [[FAQ]] ''(engl.)'' werden einige Fragen beantwortet
* Siehe [[Portal:Index]] für gebietsspezifische Seiten über Freie Kulturelle Werke
* Siehe [[Portal:Index]] für gebietsspezifische Seiten über Freie Kulturelle Werke
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* See [[Licenses]] for discussion of individual licenses, and whether they meet this definition or not.
* See [[Licenses]] for discussion of individual licenses, and whether they meet this definition or not.
Line 139: Line 78:


== Versionen ==
== Versionen ==
 
Neue Versionen dieser Definition werden sobald sich Konsens (direkt durch Wahl festgestellt, siehe [[authoring process]] ''(engl.)'') um die vorgeschlagenen Änderungen gebildet hat. Entwürfe werden mit 0.x, Hauptversionen mit 1.x, 2.x etc. und Nebenversionen mit x.1, x.2, ..., beziffert. Eine Nebenversion ist Eine deren Änderungen bestehende und theoretische betroffene Lizenzen nicht beeinflusst.
Neue Versionen dieser Definition werden sobald sich Konsens (direkt durch Wahl festgestellt, siehe [[authoring process]] ''(engl.)'') um die vorgeschlagenen Änderungen gebildet hat. Entwürfe werden mit 0.x, Hauptversionen mit 1.x, 2.x etc. und Nebenversionen mit x.1, x.2, ..., beziffert. Eine Nebenversion ist Eine deren Änderungen bestehende und theoretische betroffene Lizenzen beeinflusst.
 
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New versions of this definition shall be released as soon as a consensus (achieved directly or through a vote, as per the [[authoring process]]) has developed around suggested changes. Numbering shall be 0.x for initial draft releases, 1.x, 2.x .. for major releases, x.1, x.2 .. for minor releases. A minor release is made when the text is modified in ways which do not have an impact on the scope of existing or hypothetical licenses covered by this definition.
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Latest revision as of 18:26, 4 August 2017

Übersetzung von Version 1.0
Dies ist die Übersetzung von Version 1.0 der Definition. Die Versionsnummer wird im Zuge der Entwicklung aktuallisiert. Die bearbeitbare Original-Version dieser Definition steht unter Definition/Unstable. Für weitere Informationen, siehe authoring process und um Versionen in weiteren Sprachen beizusteuern siehe translations.

Zusammenfassung[edit]

Dieses Dokument definiert „Freie kulturelle Werke“ (englisch: „Free Cultural Works“) als Werke oder Arbeiten, die frei zugänglich sind und von jedem, zu jedem beliebigen Zweck, frei angewandt, kopiert und/oder modifiziert werden können. Es beschäftigt sich des Weiteren mit bestimmten zulässigen Einschränkungen, welche diese essentiellen Freiheiten anerkennen oder schützen. Die Definition unterscheidet zwischen "'freien Werken und freien Lizenzen, welche dazu benutzt werden können den Status von freien Werken zu schützen. Die Definition selbst ist keine Lizenz, sie ist ein Werkzeug, anhand dessen man entscheiden kann, ob ein Werk oder eine Lizenz als „frei“ bezeichnet werden kann.

Präambel[edit]

Soziale und technologische Fortschritte ermöglichen es einem immer größeren Teil der Menschheit, unterschiedlichste Werke, wie etwa Kunstwerke, wissenschaftliche und pädagogische Materialen, Programme und Publikationen, zu erzeugen, zu verwenden, zu modifizieren oder zu publizieren. Viele Gemeinschaften entstanden, um diese neuen Möglichkeiten zu nutzen und damit eine Vielzahl von kollektiv nutzbaren Werken zu schaffen.

Die meisten Autoren, ganz gleich, in welchem Feld sie schaffen, ob Amateur oder Profi, bevorzugen grundsätzlich ein Ökosystem, in dem man Werke kreativ weiterverbreiten, wiederverwenden und verändern kann. Umso leichter die Verwendung oder Integration bestehender Werke fällt, desto größer ist die Bereicherung für unsere Kultur.

Um ein reibungsloses Funktionieren dieses Ökosystems sicherzustellen, sollten deren Werke frei sein, wobei wir mit Freiheit folgendes meinen:

  • die Freiheit, ein Werk anzuwenden und sich an den genutzten Vorteilen zu erfreuen
  • die Freiheit, ein Werk zu studieren und das dadurch erlangte Wissen anzuwenden
  • die Freiheit, Kopien des Werkes anzufertigen und zu verbreiten, ob als Ganzes oder in Teilen des Informationsinhaltes oder der Idee
  • die Freiheit, Änderungen oder Verbesserungen vorzunehmen und abgeleitete Werke weiter zu verteilen

Diese Freiheiten sollten jedem verfügbar sein, überall und jederzeit. Sie sollten nicht beschränkt sein durch den Kontext in dem das Werk genutzt wird. Kreativität ist der Akt der Nutzung eines Mittels in einer Weise, die bislang unvorhergesehen war.

Allerdings werden in den meisten Ländern diese Freiheiten nicht unterstützt, sondern durch sogenannte Urheberrechtsgesetze oder Copyright eingeschränkt. Sie verstehen Autoren als gottesgleiche Wesen und geben ihnen exklusive Monopole zu bestimmen wie "ihre Werke" genutzt werden können. Diese Monopole behindert eine blühende Kultur und es hilft hierber noch nicht mal der wirtschaftlichen Situation der Autoren da es die Geschäftsmodelle der machtvollsten Verlage und Rechteverwertungsfirmen schützt.

Unabhängig von diesen Gesetzen können Autoren ihre Werke als frei kennzeichnen, indem sie sich einer umfangreichen Auswahl von rechtlichen Dokumenten bedienen die als Freie Lizenzen bekannt sind. Für einen Autor bedeutet die Anwendung solcher Freien Lizenzen nicht der Verzicht auf alle seine Rechte, vielmehr räumt er damit anderen die obigen Freiheiten ein.

Es ist wichtig, dass jedes als frei gekennzeichnete Werk praktikabel und ohne Risiken die vorgenannten Freiheiten einräumt. Darum geben wir im Folgenden eine präzise Definition der Freiheiten der Lizenzen und kulturellen Werke.

Identifikation von Freien Kulturellen Werken[edit]

Dies ist die Definition Freier Kultureller Werke, und wir empfehlen Ihnen, auf diese Definition zu verweisen, wenn Sie Ihr Werk beschreiben, etwa „Dies ist ein frei lizenziertes Werk im Sinne der Definition Freier Kultureller Werke“. Sollte Ihnen der Begriff „Freies Kulturelles Werk“ nicht gefallen, können Sie auch den allgemeineren Begriff „Freier Inhalt“ verwenden, oder stattdessen auf eine der bestehenden Bewegungen verweisen, die ähnliche Freiheiten in einem engeren Kontext ausdrücken. Wir ermutigen Sie ebenfalls, unsere gemeinfreien Logos zu verwenden.

Sie müssen wissen, dass eine solche Identifikation nicht die hier beschriebenen Rechte verleiht; ein Werk ist nur frei, wenn es eine der Freikulturlizenzen (engl.) verwendet oder gemeinfrei ist (engl.: public domain; Anmerkung des Übersetzers: In vielen Ländern, darunter Deutschland und Österreich, ist die Übertragung eines Werkes in die Gemeinfreiheit nicht möglich).

Wir warnen Sie eindringlich davor, andere Begriffe zu verwenden, um Freie Kulturelle Werke als solche zu identifizieren, die die Freiheit vernachlässigen (wie etwa „Offene Inhalte“, „Offener Zugang“ o.ä.). Solche Begriffe werden oft für Werke verwendet, die „weniger restriktiven“ Bedingungen als den der Urheberrechtsgesetze unterliegen, oder nur „im Internet zugänglich“ sind.

Freie Kulturelle Lizenzen definieren[edit]

Lizenzen sind rechtliche Werkzeuge, die es dem Inhaber bestimmter Rechte (etwa dem Urheber eines Werkes) erlauben, diese Rechte Dritten zu übertragen. Freikulturlizenzen nehmen keine Rechte weg – sie zu akzeptieren ist immer freiwillig, und, sollte man das tun, verleihen sie Freiheiten, die Urheberrechtsgesetze allein nicht garantieren. Einmal akzeptiert beschränken oder vermindern sie nie bestehende Befreiungen der Urheberrechtsgesetze.

Essentielle Freiheiten[edit]

Um im Sinne dieser Definition als „frei“ zu gelten, muss eine Lizenz folgende Freiheiten unbeschränkt gewähren:

  • Die Freiheit, das Werk anzuwenden und es aufzuführen: dem Lizenznehmer muss jede Verwendung des Werkes, ob privat oder öffentlich, gestattet sein. Sollte es für die Art des Werkes relevant sein, muss diese Freiheit abgeleitete Nutzung („verwandte Rechte”) wie Aufführung und Interpretation einschließen. Es darf keine Ausnahmen, etwa bezüglich politischer oder religiöser Überlegungen, geben.
  • Die Freiheit, das Werk zu studieren und die Informationen anzuwenden: dem Lizenznehmer muss es gestattet sein, das Werk zu untersuchen und daraus gewonnenes Wissen zu jedem Zweck anzuwenden. Zum Beispiel darf die Lizenz „Reverse Engineering“ (engl., Nachkonstruktion) nicht beschränken.
  • Die Freiheit, Kopien des Werkes zu verbreiten: Kopien dürfen verkauft, getauscht oder verschenkt werden, egal ob als Teil eines größeren Werks, einer Sammlung von Werken, oder alleine. Ebenso darf die Informationsmenge, die kopiert werden kann, nicht beschränkt werden. Des Weiteren darf nicht beschränkt werden, wer die Information kopieren oder wo sie kopiert werden darf.
  • Die Freiheit, abgeleitete Werke zu verbreiten: Um jedem die Möglichkeit zu geben, ein Werk zu verbessern, darf die Lizenz die Freiheit, eine veränderte Version zu verbreiten (bei physischen Werken trifft dies auf alle Ableitungen zu), gleich, welchem Zweck die Veränderung dient, nicht beschränken. Allerdings dürfen Einschränkungen, die diese Freiheiten oder die Anerkennung des Autors schützen, eingesetzt werden. (siehe unten)

Erlaubte Beschränkungen[edit]

Nicht alle Beschränkungen der Nutzung und Verbreitung von Werken vereiteln essentielle Freiheiten. Insbesondere Einschränkungen, die auf die Nennung von Autoren, symmetrische Zusammenarbeit („copyleft“) oder den Erhalt essentieller Freiheiten hinauslaufen, werden als erlaubte Einschränkungen gewertet.

Freie Kulturelle Werke definieren[edit]

Damit man ein Werk als frei bezeichnen kann, muss es einer Freikulturlizenz unterliegen, oder sein rechtlicher Status muss anderweitig allen die oben genannten essentiellen Freiheiten gönnen. Dies reicht jedoch nicht. Ein Werk kann auf andere Weise essentielle Freiheiten beschränken und somit nicht frei sein. Diese zusätzlichen Bedingungen müssen für die Freiheit eines Werkes erfüllt sein:

  • Erhältlichkeit des Quellmaterials: Sollte das endgültige Werk Produkt eines Übersetzungsprozesses aus einer oder mehreren Quelldateien erstellt sein, muss das gesamte benötigte Quellmaterial unter denselben Bedingungen erhältlich sein. Dies können die Noten einer musikalischen Komposition, die Modelle einer 3D-Szene, die einer wissenschaftlichen Publikation unterliegenden Daten, der Quelltext eines Computerprogramms, oder etwas Ähnliches sein.
  • Verwendung eines freien Formats: Das Format, in dem ein digitales Werk erhältlich ist, darf nicht von Patenten beschützt sein, falls keine weltweite, unbeschränkte, unkündbare, kostenfreie Genehmigung zur Verwendung der patentierten Technologie vorliegt. Sollte ein nicht freies Format aus praktischen Gründen bevorzugt sein, muss eine Kopie in einem freien Format ebenfalls erhältlich sein, damit ein Werk als frei bezeichnet werden kann.
  • Keine technischen Beschränkungen: Das Werk muss in einer Form ohne technische Maßnahmen erhältlich sein, die die oben genannten Freiheiten beschränken.
  • Keine anderen Einschränkungen: Das Werk selbst darf nicht von rechtlichen Einschränkungen (etwa Patente, Verträge, Schutz der Privatsphäre), die die oben genannten Freiheiten beschränken würden, betroffen sein. Ein Werk darf sich bestehende rechtliche Ausnahmen des Urheberrechts (um geschützte Werke zu zitieren) zunutze machen, wobei aber nur die unbestritten freien Bestandteile ein Freies Werk ausmachen.

In anderen Worten: sollte ein Nutzer des Werkes aus rechtlichen oder praktischen Gründen seine grundsätzlichen Freiheiten nicht ausüben können, kann das Werk nicht als „frei“ angesehen und nicht so bezeichnet werden.

Weitere Informationen[edit]

  • unter Licenses (engl.) werden Lizenzen genannt und deren Freiheit analysiert.
  • History (engl.) beschreibt die Geschichte und den Hintergrund dieser Definition
  • Unter FAQ (engl.) werden einige Fragen beantwortet
  • Siehe Portal:Index für gebietsspezifische Seiten über Freie Kulturelle Werke

Versionen[edit]

Neue Versionen dieser Definition werden sobald sich Konsens (direkt durch Wahl festgestellt, siehe authoring process (engl.)) um die vorgeschlagenen Änderungen gebildet hat. Entwürfe werden mit 0.x, Hauptversionen mit 1.x, 2.x etc. und Nebenversionen mit x.1, x.2, ..., beziffert. Eine Nebenversion ist Eine deren Änderungen bestehende und theoretische betroffene Lizenzen nicht beeinflusst.